Allgemeine Chemie für Pharmazeutinnen

ZinnZinn (Sn)

Vorkommen

Kommt in der Natur selten gediegen (=als metallisches Zinn) sondern meist als SnO2 Zinnstein vor.

Gewinnung

Durch Reduktion mit Koks, Rohzinn ist meist stark mit Eisen verunreinigt und wird durch „steigern“ weiter gereinigt, Zinn schmilzt Eisen nicht --> Abdekantierung.
2 Modifikationen: als silberweißes stark glänzendes Metall (β-Zinn, wandelt sich in Pulver um --> Zinnpest; Verbiegen --> Zinngeschrei) und als graues Pulver (α-Zinn). gegen Luft und Wasser beständig, erst bei starkem Erhitzen verbrennt es zu SnO2 (Zinnasche).

Chemische Eigenschaften

Verwendung:

Wegen seiner Stabilität für Teller, Kannen, Becher, zum Überziehen anderer Metalle z.B. Eisenblech: Weißblech, für Konservendosen. Für Legierungen: Bronze, Britanniametall, Weichlot, Lagermetalle.

Zinn-II-Verbindungen:

SnCl2: Durch Auflösen von Zinn in HCl, weiße fettglänzende Masse
Sn(OH)2 ist in Wasser schwer, in Säuren und Laugen löslich. Amphoter
SnO blauschwarzes Pulver, wandelt sich in der Hitze in eine rote Modifikation um

Zinn-IV-Verbindungen:

SnCl4 aus den Elementen herstellbar, rauchende Flüssigkeit, wird an feuchter Luft zu einer halbfesten Masse: SnCl4 *5H2O „Zinnbutter“
Wird SnO2 mit NaOH oder Na2O geschmolzen erhält man Natriumstannat: SnO2 + Na2O  -->  Na2[SnO3], kristallisiert mit 3 Wasser: Präpariersalz
SnS2 aus den Elementen, goldglänzende Blättchen: Musivgold.